Am 11. Oktober 2012 ist der Exchange Server 2013 in der RTM Version fertiggestellt worden. Natürlich hat sich wieder viel getan und es wurden viele Verbesserungen, neue Funktionen und auch Design Changes eingeführt. Exchange Server 2010 kann erst ab Service Pack 3 mit Exchange Server 2013 Koexistieren. Exchange Server 2013 benötigt zusätzlich das CU 1.
Neuerungen im Überblick
- Nur noch Client Access und Mailbox Rollen
- HTTPS statt MAPI
- Öffentliche Ordner: Vollständiger Design Change, keine extra Datenbank mehr. Zusammengefasst in Postfächer
- Anti-Virus, Anti-Spam und Anti-Malware Scanner integriert
- Exchange Administration Center: Neue webbasierte Administrations Oberfläche
- Site Mailboxes: Exchange und Sharepoint Dokumente zusammengefasst
- Transportdienst: Shadow Redundanz
- Data Loss Prevention: Verhindert die Herausgabe von brisanten Daten
- eDiscovery Center: Daten der Organisation aus Exchange, Sharepoint und Lync Analysieren
- Outlook Web App neu gestaltet und für Smartphones und Tablets optimiert
- Outlook Web App: Offline Supprt
- Zentraler Kontaktspeicher
- Mehrere Datenbanken pro Partition
- Automatische DAG Netzwerk Konfiguration
- Exchange Online und Exchange on Premise: Administrierbar in einer Oberfläche
- +50 % weniger IOPS
Kompatible Clients
Durch die Abschaffung des MAPI-Protokolls werden nur noch Clients unterstützt, die EWS und HTTPS unterstützen. Dies sind aktuell folgende:
- Outlook 2013
- Outlook 2010 SP1 mit kumulativem Update aus April 2012
- Outlook 2007 SP3 mit kumulativem Update aus Juli 2012
- Entourage 2008 für Mac, Web Services Edition
- Outlook für Mac 2011
Exchange Server 2013 – EAC
Die grafische Administration wird jetzt über das Exchange Administration Center getätigt. Das EAC ist vollständig webbasiert.
Exchange Server 2013 – Rollen
Die Trennung der Rollen in Exchange Server 2010 hat dazu geführt, dass sehr viele Server benötigt wurden. Vor allem die Server zu Server Kommunikation wurde deutlich erhöht und auch ein Loadbalancer, hat den Client immer zum gleich CAS geleitet.
Da die neue Client Access Rolle nur noch den richtigen Backendserver sucht und die Verbindung nicht selbst herstellt, wird die Server zu Server Kommunikation deutlich verringert. Außerdem lassen sich die Server so unabhängig voneinander betreiben und ein Ausfall eine Client Access Servers, hat kaum Auswirkungen auf den Rest der Topologie.
Client Access
In der neuen Version ist diese Rollen ein intelligenter Reverse Proxy für die Protokolle HTTPS, SMTP und SIP.. Clients werden nur noch an den richtigen Mailbox Server weitergeleitet, der die aktive Datenbank des Users bereitstellt. Außerdem kann diese Rolle direkt im Internet oder Umkreisnetzwerk bereitgestellt werden, um Outlook Web App, Active Sync, RPC over HTTPS und SMTP Versand/Empfang zu ermöglichen.
Mailbox
In der neuen Mailbox Rolle sind alle bisherigen Rollen integriert (Unified Communication, Hub Transport, Client Access, Postfach). Diese Rolle Hostet die Datenbanken, betreibt die Transportdienste und stellt auch den IIS mit all seinen Rollen bereit. Außerdem wurde der Information Store vollständig neu in Managed Code programmiert.
Exchange Server 2013 – Öffentliche Ordner
Seit Jahren hält sich das Gerücht, dass die öffentlichen Ordner aus dem Exchange Server gestrichen werden sollen. Dies ist zum Glück nicht der Fall. Microsoft hat die öffentlichen Ordner nicht nur nicht abgeschafft, sondern auch komplett überarbeitet.
In Exchange Server 2013 werden öffentliche Ordner nicht mehr in einer extra dafür erstellten öffentlichen Ordner Datenbank betrieben. Diese werden jetzt ähnlich wie Postfächer, in den gewöhnlichen Datenbanken abgelegt. Der Komplette öffentliche Ordner wird natürlich nicht nur in einem Postfach gespeichert. Einzelne Ordner oder auch ganze Ordner-Strukturen, können in verschiedenen Postfächern und damit auch Datenbanken und Servern gespeichert werden. Damit kann die Performance erhöht werden und auch geografische Begebenheiten berücksichtigt werden.
Exchange Server 2013 – Öffentliche Ordner – Hochverfügbarkeit
Öffentliche Ordner konnten bisher nur per Replikation hochverfügbar gemacht werden. Somit mussten mehrere öffentliche Ordner Datenbanken, den gleichen Inhalt bereitstellen. Die Replikation wurde über das SMTP-Protokoll durchgeführt, dass sehr hohen Traffic verursacht hat. Bei großen Umgebungen konnte der Inhalt auch über längere Zeit voneinander abweichen.
Nun wird die Hochverfügbarkeit, wie bei grwöhnlichen Postfächern, über eine DAG sichergestellt.
Sitemailbox
Um die Integration zu Sharepoint zu erhöhen, wurden Sitemailboxen geschaffen. Diese ist die Weiterentwicklung der Shared-Mailbox und verbessert das Arbeiten im Team an einem Exchange Postfach oder Sharepoint Site, an Daten wie E-mail, Kontakte, Termine und Konversationen.
Bisher wurde die Sharepoint-Replikation per SMTP-Server und Drop-Verzeichnis durchgeführt. Die Site-Mailbox benötigt keine Replikation mehr, denn Sharepoint greift nur auf die Daten der Mailbox zu. Dies geschieht per EWS.
Transportdienst – Shadow Redundanz
Der Transportdienst vom Exchange Server 2013 legt eine Kopie der E-Mail an, bevor der Empfang beim Sendenden Server bestätigt wird. Vorher musste dieser diese Funktion unterstützen, nun spielt das aber keine Rolle mehr. Wenn die Nachricht dann bei der weiteren Übermitlung verlorgen geht, kann der Transportdienst die gespeicherte Kopie versenden. Mit dieser Technologie werden somit immer zwei Kopien einer E-Mail während der Übermittlung vorgehalten.